Der Deutsche und der Apfel

Wir bei esskultour kochen ja gerne mit regionaler Kost und so gibt es natürlich auch immer saisonal bestimmte Leckereien. In den nächsten Wochen reifen die Äpfel hierzulande – und um den Apfel soll es heute gehen. Denn er ist des Deutschen liebste Frucht, verzehren wir doch im Schnitt gute 19 Kilo davon im Jahr und trinken über sieben Liter puren Apfelsaft. Fast 600.000 Tonnen Äpfel werden im Jahr in der Bundesrepublik geerntet. Aber was kann Schneewittchens Verhängnis denn so alles? Der Apfel enthält jede Menge Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Kalzium, Magnesium, Folsäure, Niacin und Eisen. Außerdem das wichtige Pektin, welches den Cholesterinspiegel senkt sowie Schadstoffe im Körper bindet und ausschwemmt. Es gibt darüber hinaus Untersuchungen, die nahelegen, dass gewisse Inhaltsstoffe des Apfels das Krebsrisiko mindern und eine antioxidante Wirkung auf den Organismus haben. Zudem sollen Apfelesser seltener an Bronchial- und Lungenkrankheiten leiden.

Die enthaltenen Trauben- und Fruchtzucker geben uns Energie – und das bei nur etwa 60 Kalorien pro Apfel. Seine Fruchtsäuren gelten als „Zahnbürste der Natur“ und er reguliert die Darmtätigkeit. Darüber hinaus steckt er voller Vitamine. Nicht ohne Grund sagt man: „An apple a day keeps the doctor away.“
Somit wundert es also nicht, dass es weltweit etwa 20.000 Apfelsorten gibt, davon etwa 1.000 in Deutschland, auch wenn tatsächlich nur etwa 20 davon im Handel zu bekommen sind. Dank neuer Lagertechnologien und der langen Haltbarkeit des Apfels ist es auch einen Großteil des Jahres möglich, regionale Äpfel zu bekommen. Aber jetzt – ganz frisch – schmecken sie ja doch am besten.

Und auch wenn wir den Apfel als Frucht der Heimat empfinden, so wurde er ursprünglich von den Römern aus dem Kaukasus und aus der Himalaya-Region eingeführt. Wer also gerne Äpfel isst, sich aber für die asiatische Küche nicht erwärmen kann, sollte das nochmal überdenken.
Und so landet der Apfel auch in der esskultour-Küche. Auch wenn wir ihn kochen und er damit einen Teil seiner Magie verlieren mag, so verleiht er unserem Essen doch eben diese. Natürlich in wunderbaren Nachtisch-Kreationen, wie z.B. Sfogliate mit Amarettini und Mascarpone, wobei die Äpfel mit Butter, Zucker und Zitrone angebraten werden. Aber auch herzhaftes Essen wird durch den Apfel saftig und bekommt sein unvergleichliches Aroma, wie z.B. bei unseren Ziegenfrischkäsepralinen.

Besonders an den ersten kühlen Abenden des Spätsommers und des kommenden Herbstes kann ich euch nur empfehlen, unsere Wein-Suppe mit auf die Agenda zu schreiben, wenn ihr ein Catering ordern möchtet. Wein-Suppe mit Äpfeln, Lauch und Walnuss-Croutons … einfach perfekt, um sich ein wenig von innen zu wärmen. So, ich muss mal in die Küche, sehen, was sich da abstauben lässt. Irgendwie habe ich gerade Lust auf Äpfel bekommen.